Programmieren Antivirensoftware-Hersteller Viren, um ihre Produkte zu verkaufen?

Frage der Woche: Warum jagen Avast und andere Antiviren-Anbieter uns Angst ein mit all den Nachrichten über Viren und gefährliche Apps? Das weckt die Vermutung, dass die Antiviren-Hersteller selbst hinter der Entwicklung neuer Schadprogramme stecken.

HackerAvast und andere seriöse Antivirenhersteller stecken natürlich nicht selbst hinter Schadprogrammen – es gibt genug davon, ohne dass unsere Entwickler irgendwelche neuen Gefahren erfinden würden! Aber vielen Dank für diese Frage, die uns immer wieder gestellt wird. Uns ist es wichtig, dass unsere Kunden die Bedeutung von Internetsicherheit verstehen – und dass wir die Werkzeuge dafür haben, um Sie zu schützen.

 

Voll ausgelastet mit immer neuen digitalen Gefahren

Das Avast-Virenlabor sieht jeden Tag mehr als 300.000 Expemplare neuer potenzieller Viren und kann ein Wachstum mobiler Malware-Infektionen und von Sicherheitslücken in weit verbreiteter Software und Geräten verzeichnen. Auch in offenen WLAN-Hotspots sind Cyberkriminelle zunehmend aktiv, um die Browsing-Aktivitäten von Mitmenschen zu beobachten und auszuspionieren. Wenn wir also vor Gefahren warnen, dann tun wir dies ganz einfach um Sie über neue Risiken aufzuklären.

Ein Beispiel für eine neue mobile Gefahr war eine Android-App namens Dubsmash 2, die eine Porno-Klick-Funktion enthielt. Die App ist zwischen 100.000 und 500.000 Mal vom Google-Play-Store heruntergeladen worden, bevor wir Google darüber informieren konnten und die App entfernt wurde. „Wir vermuten, dass der App-Entwickler die Porno-Klick-Methode entwickelt hat, um damit Geld zu verdienen. Für jeden Klick auf eine Anzeige auf einer Pornoseite erhielt der Malware-Autor wahrscheinlich Geld“, schrieb Viren-Analyst Jan Piskacek darüber. „Dabei wurden die Werbetreibenden betrogen, da sie für Klicks zahlten, die in Realität nicht von einer Person stammten.“

Wenn es darum geht, Geld zu verdienen, werden Cyberkriminelle kreativ, jedoch ist Geld nicht die einzige Motivation. Bei der Black-Hat-USA-2014-Konferenz haben mehr als die Hälfte der Hacker in einer Umfrage angegeben, dass sie aus Spaß oder für den Nervenkitzel hacken. Auch gibt es zunehmend Cyberangriffe, die von Staaten beauftragt werden. Erst kürzlich wurde der Deutsche Bundestag Opfer eines Hacker-Angriffs. Experten spekulieren, dass ein Geheimdienst dahinter stecken könnte, zum Beispiel aus China, Israel, Russland oder die NSA.

Viele Internetnutzer schützen sich und ihre Geräte nicht, obwohl sie sich der Gefahren bewusst sind

Die Spähaktivitäten der NSA haben in den vergangenen zwei Jahren Schlagzeilen gemacht und Privatsphäre-Bedenken ausgelöst. Dennoch haben seither nur wenige Deutsche weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK im vergangenen Jahr hat ergeben, dass seit dem NSA-Skandal drei aus vier Nutzern ihren Umgang mit persönlichen Daten nicht geändert haben.

Digitale Sicherheit muss heute über Antiviren-Schutz hinaus gehen

Da sich Angriffe verändert haben, bieten wir heute eine breite Palette an Diensten an, die über den Antivirenschutz hinaus gehen. Jindrich Kubec, Threat Intelligence Director bei Avast, unterstreicht, dass wir zwischen Gefahren unterscheiden sollten, die Privatnutzer im Alltag betreffen und Angriffen, die auf Unternehmen oder Regierungen abzielen, jedoch meint er: „Sicherheitsgurte und Airbags haben Millionen von Menschenleben gerettet, aber werden keine Pistolenkugel abwehren. Aber heißt das, dass wir deshalb aufhören sollten, uns anzuschnallen und Airbags zu nutzen?“

Informieren Sie sich über die verschiedenen Lösungen, die Avast anbietet, um Sie zu schützen, wie beispielsweise Avast Mobile Security für Android-Smartphones, Avast SecureLine VPN für den Schutz vor Schnüfflern oder Avast Browser Cleanup für den Schutz vor Toolbars, die möglicherweise heimlich persönliche Daten sammeln. Einige dieser Produkte bieten wir kostenlos an – und alle für die Sicherheit Ihrer wertvollen Daten und Geräte.

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